„Wie kann die Kasemattenstrasse in Köln-Deutz gestaltet werden, damit es bei Starkregenereignissen nicht zu lokalen Überflutungen kommt?“ Zur Beantwortung dieser Frage tut sich rund um den Starkregen-‚Wetspot‘ an der Kasemattenstraße trotz Corona viel – gemeinsam haben Anwohnende und Vertreter*innen der Stadt und der StEB Köln weiter an kreativen Lösungen Starkregenvorsorge vor Ort gearbeitet. Das 4. Treffen der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) fand Corona-bedingt erstmalig online als Videokonferenz statt.
Drei weiterentwickelte Gestaltungsvorschläge zum temporären Rückhalt von Starkregen (s. Bilder unten) wurden in der Gruppe im Detail diskutiert und hinsichtlich Vor- und Nachteilen beurteilt:
- Variante 1.1.A: Oberirdischer Rückhalt von Starkregen in einer tiefergelegten Fläche mit Treppen als Zugängen und auf versiegelten Multifunktions(verkehrs)flächen.
- Variante 3.1.A: Überwiegend unterirdischer Rückhalt von Starkregen in Tiefbeeten (‘Urban Wetland‘) mit höherem Pflanzenbewuchs und Versickerung von Niederschlagswasser über ein Rigolensystem.
- Variante 3.2 (von V3.1.A abgeleitete Variante): Ober- und unterirdischer Rückhalt von Starkregen in einem grünen, begehbaren multifunktionalen Stauraum (grasbewachsenes Mulden-Rigolen-System mit Sitzelementen und Trittsteinen).
Nina
Altensell (iResilience) erläuterte dazu, in welcher Weise die drei Vorschläge
dem Prinzip der „Schwammstadt“ folgen. Oberflächenabfluss von Dächern und von
Verkehrsflächen wird dabei nicht mehr direkt ins Kanalnetz geleitet, sondern
soll vor Ort vorhandener und neuer Vegetation oder dem Grundwasser zugeführt
werden.
Durch dieses möglichst weitgehende ‚Schließen der lokalen Wasserkreisläufe‘
wird Regenwasser nutzbar für urbanes oder privates Grün, erhöht die Verdunstung
und die Luftfeuchtigkeit vor Ort. Eine flächige Versickerung erhält die
Bodenfeuchte und trägt zu einer Auffüllung des lokalen Grundwassers bei.
Sie stellte dann vor, welche Flächen und Räume bei Auftreten von Starkregenereignissen jeweils kontrolliert und vorübergehend überflutet würden und welche Verdunstungs- und Versickerungsleistungen jeweils erbracht werden könnten (s. Anhang 1 zur Dokumentation).
iResilience und Vertreter*innen der Verwaltung berichteten dann zum Stand der Klärung der offenen Fragen aus den letzten Treffen, u. a. zu Leitungen im Untergrund, Berücksichtigung der Bestandsbäume in den Entwürfen, Flächentausch und Verlagerung der Lehrerparkplätze des Kollegs und den Hinweisen von Anwohnenden zu bisherigen Gestaltungsentwürfen.
Abschließend wählte die LAG die zwei Vorschläge 3.1.A und 3.2 aus, die Anfang des kommenden Jahres einer breiteren Öffentlichkeit vor Ort präsentiert und zur Auswahl gestellt werden sollen, um dann in die finale Abstimmung mit alle relevanten Ämtern und der lokalen Politik.
Das nächste LAG-Treffen soll nach der digitalen Klimawoche von iResilience (Anfang Februar 2021) und der Präsentation der Entwürfe bei weiteren Anwohnenden vor Ort stattfinden.
Hier gelangst du zur Blitzdokumentation mit allen Ergebnissen der LAG Kasemattenstraße 4.0.
Hier gelangst du zum Anhang der Blitzkdokumentation.
Hier gelangst du zum 1. Treffen der LAG Kasemattenstraße.
Hier gelangst du zum 2. Treffen der LAG Kasemattenstraße.
Hier gelangst du zum 3. Treffen der LAG Kasemattenstraße.