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Ergebnisse der iRes-Befragung zur Klimavorsorge in Köln-Deutz

Die Folgen des Klimawandels werden in der Stadt spürbarer – Zeit aktiv zu werden. Wir haben 51 Bürger*innen befragt, wie sie dazu stehen, selber aktiv zu werden und Maßnahmen zu unterstützen. Maßnahmen, die einen Beitrag leisten können, dass ihr Viertel weiterhin lebenswert für alle Menschen bleibt.  

Wir danken allen, die an unserer Befragung teilgenommen haben.

Überlegen Sie mit uns auf WeChange, ob eine Veedelsmeisterei eine „Antwort“ auf die Ergebnisse sein kann.

Wir sind auf dem Weg!

Ergebnisse der iResilience-Bürger*innen Befragung in Köln-Deutz

Ziel der Befragung „Klimavorsorge“ war es herauszufinden, unter welchen Bedingungen Bürgerinnen und Bürger sich für das Thema Klimavorsorge, z.B. der Begrünung von Innenhöfen, engagieren.

Aus den Ergebnissen der Befragung möchten wir ableiten, welche Maßnahmen sinnvoll  sind, um Bürgerinnen und Bürger für Klimavorsorge zu aktivieren.

Insgesamt wurden 51 Personen zwischen 20 und 77 Jahren befragt, davon 20 zufällig ausgewählte Personen während einer Straßenbefragung, die weiteren 31 Personen in Form einer Onlinebefragung – die Corona-Pandemie machte dieses Vorgehen notwendig.

Klimavorsorge – ja, gerne, aber wie und wo…

Wir sind bei der Erstellung des Fragebogens davon ausgegangen, dass ähnlich wie beim Umweltverhalten verschiedene individuelle Voraussetzungen eine Rolle spielen, ob Personen Klimavorsorgen betreiben, oder nicht:

1. Überzeugungen und gesellschaftliche Anerkennung

Eigene Überzeugung davon, ob Klimavorsorgemaßnahmen positive Effekte haben, sowie die Einschätzung darüber, ob das persönliche Umfeld es honorieren würde, wenn man sich für mehr Klimavorsorge einsetzt.

2. Wahrgenommener Handlungsspielraum

Handlungs- und Gestaltungsräume im Bezug auf Klimavorsorge erkennen, die man mit den eigenen Ressourcen auch nutzen kann.

3. Gewohnheiten und Absichten

Aktivitäten im Themenfeld  bestehen bereits und man beabsichtigt sich zu engagieren.

Die Teilnehmenden wurden befragt, inwieweit sie sich von den möglichen Folgen des Klimawandels betroffen fühlen: Über 80% der Befragten fühlen sich von bspw. extremer Hitze, andauernde Trockenperioden und Starkniederschlägen betroffen („stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“ im Diagramm Abb.1).


Abb.1: Die Befragten fühlen sich größtenteils betroffen.

Fast genauso viele finden eigene Aktivitäten in der Klimaanpassung gut und wirkungsvoll gegen Klimafolgen („sehr wahrscheinlich“ und „eher wahrscheinlich“ im Diagramm Abb. 2). Die Einstellung der Befragten gegenüber Klimavorsorgemaßnahmen ist somit positiv.


Abb. 2: Mehr als ¾ der Befragten halten es für sinnvoll aktiv zu werden.

Aber nur die Hälfte aller Befragten schätzen, dass sie ein positives Feedback von ihren Mitmenschen erhalten, wenn sie sich engagieren würden. Rund 1/3 („rot“ und „rosa“ in Abb. 3) gibt sogar an, dass Engagement für mehr Klimavorsorge eher nicht gewünscht sei.


Abb. 3: Ist Klimavorsorge – noch unpopulär?

Interessant sind für das Projekt insbesondere die Ergebnisse aus den Antworten zu den Fragen zum „Wahrgenommenen Handlungsspielraum“. Nur knapp 50% hält es für möglich in der Klimavorsorge aktiv zu werden („orange“  und „ rot“ in der Abb. 4): Es liegt gleichermaßen an der Einschätzung des Aufwandes (zeitlich, finanziell, organisatorisch, o.ä.), und daran, dass die Befragten bei sich selbst nur einen geringen Gestaltungsspielraum sehen. Bei Menschen, die zur Miete in Wohnungen leben ist dies am höchsten.


Abb. 4: Vielen Befragten scheint es aufwändig sich zu engagieren und sehen es außerhalb der eignen Kontrolle

Die Bereitschaft Alltagsroutinen zu ändern besteht bei fast 50 % der Befragten, ebenso viele haben bereits geplant, dass sie sich dieses Jahr noch aktiv in die Klimavorsorge einbringen möchten. Besonders aktiv sind laut Befragung die Personen zwischen 40 und 59 Jahren und die, die sich betroffen fühlen.

Die Voraussetzungen scheinen gegeben, dass  Deutz sich mit Unterstützung der Anwohnerinnen und Anwohner auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten kann. Die Befragten sehen die Notwendigkeit von Klimavorsorgemaßnahmen und sie sind auch bereit, selber welche umzusetzen. Aber es zeigt sich, dass der Einfluss des Einzelnen unklar ist. Auch die Art der potenziellen Maßnahmen scheint nicht bekannt, sodass eine Einschätzung des tatsächlichen Aufwandes schwierig ist.  Vielen mangelt es an Informationen und Hilfen bei der Planung und Umsetzung von Klimavorsorgemaßnahmen.  „Klimavorsorge betreiben“  ist zudem wenig populär. Die Auswertung der  offenen Frage „Was würde es Ihnen erleichtern, in der Klimaanpassung aktiv zu werden?“  unterstützt die Ergebnisse des Fragebogens:

Gewünscht wird

„Wissen“  ,d.h. Leitfäden, Handlungsempfehlungen und andere Hilfestellungen ebenso wie Beratungen von Seiten des Bundes, der Stadt, der Vermieter und des Projektteams.

„Material“,  wie Gartengeräte, Pflanzen, finanzielle Unterstützung.

„Infrastrukturen“, wie Wasserversorgung, App mit kühlen Orten und Uhrzeiten, Gemeinschaftsaktionen, Netzwerke im Viertel, Flächen, Räume, Plätze an denen begrünt werden kann (v.a. für Personen mit Wohnungen), mehr Zeit.

Unsere Befragung zeigt zum einem, dass Deutz wichtige Voraussetzungen hat: Vielen von den Befragten sind der Klimawandel und seine Folgen ein Begriff, sodass sie sich gerne dafür engagieren würden, ihr Wohnumfeld entsprechend zu gestalten. Nichtsdestotrotz hat sich gezeigt, dass der Teufel im Detail steckt: Konkrete Maßnahmen und deren Auswirkungen, sowie Material und die nötige Vernetzung im Viertel fehlen bzw. sind unklar. Hier möchte das Projekt iResilience mit allen Expertinnen und Experten vor allem den Bürgerinnen und Bürgern anpacken.

Ihre Ansprechpartner*innen zu den Umfrageergebnissen ist Anne Roth (roth@difu.de).

Kann eine Veedelsmeisterei eine Antwort sein? Überlegen Sie mit uns, ob und inwieweit eine Veedelsmeisterei eine Unterstützung für alle Menschen sein kann, die das Viertel Klimarobuster gestalten möchten:

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