Grün ist nicht gleich Grün, so die Meinung vieler Deutzer*innen. Urbanes Grün kann vielfältige soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische und klimatische Funktionen übernehmen – wenn es gut gemacht ist.
Die Grünflächen um den Bunker an der Helenenwallstrasse haben noch etwas Luft nach oben – obwohl sie von den Anwohnenden sehr geschätzt werden. Um einen Plätzchen zum Verweilen, ein neues Zuhause für Bienen und ein Ort für Tomaten zu schaffen, kam ein Anwohner auf die Idee einen urbanen Garten zu planen und um zusetzen.
Auch hier zeigte sich im Prozess, die Kernherausforderung bei städtischem Grün: Die Flächenkonkurrenz. Ein Großteil der Fläche ist als Spielplatzfläche „reserviert“. Im direkten Austausch zwischen den Anwohnenden, Vertreter*innen aus dem Amt für Kinder- und Jugendinteressen sowie dem Grünflächenamt der Stadt konnte aber schnell ein Kompromiss gefunden werden. Die Anwohnenden planten und organisierten die Konzeption, die Beschaffung des Materials, die Auswahl der Pflanzen, den Bau der Hochbeete und Bänke sowie die Bepflanzung und Pflege inkl. Bewässerung. Bei Bedarf erhielten sie Support aus der Verwaltung und auch aus der Politik. Die Bezirksvertretung unterstützt das Projekt mit finanziellen Mitteln.
Mittlerweile gibt es nicht nur drei Hochbeete, eine Bank zum Verweilen, es hat sich auch eine neue „Gartengemeinschaft Helenenwallstraße“ gebildet. Außerdem kommt das Projekt auch bei anderen Deutzer*innen gut an und motiviert Menschen sich für Grün in der Stadt zu engagieren.
Nun arbeiten Anwohner*innen und verschiedene Verwaltungsämter sowie die Stadtentwässerungsbetriebe Köln an einer Idee, um Regenwasser für die Grünfläche nutzbar zu machen: In erster Linie für die Hochbeete, aber vielleicht auch für die kleinen Besucher des Spielplatzes, da vor allem im Sommer eine Abkühlung gut tut.